Alexander „Sasha“ Shulgin ist ein amerikanischer Chemiker und Pharmakologe. Er ist bekannt für seine jahrzehntelange Arbeit im systematischen Designen von Halluzinogenen, überwiegend aus den Strukturklassen der Phenethylamine und Tryptamine.
Leben
Nachdem Shulgin in der US-Navy gedient hatte, studierte er Biochemie an der U.C. Berkeley. Den Doktortitel Ph. D. erlangte er 1954. In den späten 1950er Jahren forschte er als Post-Doktorand an der U.C. San Francisco auf dem Gebiet der Pharmazie. Nach einer kurzen Phase als Forschungsdirektor bei BioRad Laboratories wurde er Forschungchemiker bei Dow Chemical. Dort entwickelte er das Pestizid Zectran, das von Dow Chemical vertrieben wurde. Als Anerkennung räumte sein Arbeitgeber ihm großzügigeren Raum ein für seine private Forschung über psychedelisch wirkende Substanzen, die er zuvor schon beiläufig betrieben hatte. 1966 verließ er Dow Chemical.
In den 1960er Jahren stellte er einige Meskalin-Analoga her. Ab 1965 arbeitete er als Dozent an der Uni Berkley. 1967 wurde er von einem Studenten auf die psychoaktive Wirkung von MDMA – heute besser bekannt unter dem Namen Ecstasy – aufmerksam gemacht, als dessen psychoaktive Eigenschaft noch kaum bekannt war. Shulgin entwickelte 1976 eine neue Synthesemethode für die bereits 1912 von Merck & Co. erstmals hergestellte und 1914 patentierte, aber als kommerziell wertlos eingestufte Substanz. In Folge stellte er MDMA dem befreundeten Psychologen Leo Zeff vor. Zeff setzte daraufhin MDMA in niedriger Dosierung in seinen gesprächstherapeutischen Sitzungen als Hilfsmittel ein und machte es bei Psychologen und Therapeuten auf der ganzen Welt populär.
Seitdem hat Shulgin mehr als dreihundert psychoaktive Verbindungen synthetisiert und im Selbstversuch getestet, er ist also eine der Personen, die am meisten persönliche und praktische Erfahrungen mit Psychedelika hat. Seine bekanntesten Entdeckungen sind das DOM und 2C-B. DOM wurde unter dem Szenenamen STP oder Super-LSD verkauft. Die Ergebnisse seiner Arbeiten veröffentlichte er in vier Büchern sowie mehr als zweihundert Zeitschriftenpublikationen. Er ist aktiv in der psychedelischen Gemeinde, hält Vorträge auf Konferenzen, gibt Interviews und bringt den rationalen wissenschaftlichen Gedanken in die Welt des An-sich-Selbst-Experimentierens und den Konsum von Psychoaktiva. Er hatte das Privileg, im Besitz einer staatlichen Lizenz zu sein, die ihm das Arbeiten mit Schedule I Drugs erlaubte. Später entschloss er sich zu dem Schritt, sich mit den Büchern PiHKAL und TiHKAL an eine breite Öffentlichkeit zu wenden.
PSI-TV Releases
Sasha Shulgin: A Chemical Performance (Englisch-Sprachig) – Entheovision 2
A brief recounting of the plant origins of the natural phenethylamine and tryptamine psychedelic drugs will be presented. These are the starting points for many score synthetic modifications, and these will also be discussed. These materials have found therapeutic value in psychotherapy and also as research tools for the exploration of the neurotransmitter structure of the human brain. Following these presentations, the stage will be opened to a question and answer session, with direct audience participation.
Sasha bietet zunächst einen kurzen Abriss über die pflanzlichen Quellen natürlicher psychedelischer henethylamin- und Tryptamin-Drogen. Diese sind die Ausgangsstoffe für viele synthetische Modifikationen – deshalb werden sie diskutiert. Diese Substanzen haben einen großen Wert innerhalb der Psychotherapie und haben einen wichtigen Stellenwert als Forschungswerkzeuge für die Erforschung der Neurotransmitterstruktur des menschlichen Gehirns. Nach diesen Darstellungen wird der Frage- und Antwort-Abschnitt, mit direkter Publikumsteilnahme eröffnet.
Schriften
- Alexander Shulgin: Controlled Substances. A Chemical and Legal Guide to Federal Drug Laws. Ronin, Berkeley 1988, ISBN 0-914171-50-X.
- Alexander Shulgin, Ann Shulgin: Pihkal – A Chemical Love Story. Transform Press, Berkeley 1991, ISBN 0-9630096-0-5. (online)
- Alexander Shulgin, Ann Shulgin: TIHKAL, the Continuation. Transform Press, Berkeley 1997, ISBN 0-9630096-9-9. (online)
- Alexander Shulgin: The Simple Plants Isoquinolines. Transform Press, Berkeley 2002, ISBN 0-9630096-2-1.