Medienprojekt PSI-TV präsentiert eine Videodokumentation der Lesung von Mathias Bröckers aus seinem neuen Buch „Die Drogenlüge – Warum Drogenverbote den Terrorismus fördern und Ihrer Gesundheit schaden“ im taz Café in Berlin.
Im Jahr 1909 wurde das erste Globalisierungsgesetz auf den Weg gebracht: die Prohibtion von Drogen.Ein Jahrhundert später ist dieses Verbot nicht nur sozial- und gesundheitspolitisch gescheitert, sondern unterminiert durch seine Nebenwirkungen die Rechtsordnung und Gesellschaft in vielen Regionen der Welt. Das ist das Thema von Mathias Bröckers Buch, das am 15. September erschien : “Die Drogenlüge – Warum Drogenverbote den Terrorismus fördern und Ihrer Gesundheit schaden”.
Im Folgenden ein Auszug aus der Einleitung:
Am Anfang war das Drogendelikt. Eva und Adam nahmen von der verbotenen Pflanze und wurden mit der Vertreibung aus dem Paradies bestraft. Theologen mögen einwenden, dass dies eine allzu profane Deutung des Sündenfalls sei, doch wenn wir die Geschichte aus dem Buch Genesis beim Wort nehmen, kann kein Zweifel daran be stehen, dass es sich bei der verbotenen Frucht um eine psychoaktive, bewusstseinsverändernde Pflanze – eine Droge – handelt. Und ebenso klar ist, dass Eva und Adam über ihre Eigenschaften im Dunkeln gelassen wurden: Die Autorität im Garten Eden hatte die Pflanze verboten, weil ihr Genuss angeblich tödlich sei. Mit dieser noblen Lüge – »nobel«, weil Gott per se nur das Beste für seine Geschöpfe im Sinn hat, und »Lüge«, weil es sich um Desinformation handelte – steht und fällt die ganze Dramaturgie der Geschichte. Denn was wäre geschehen, wenn Gott die Paradiesbewohner über »Risiken und Nebenwirkungen« des Präparats vom »Baum der Erkenntnis« sachgemäß aufgeklärt hätte? Eines kann man mit Sicherheit sagen: Der Menschheit wäre viel Ärger erspart geblieben. Vielleicht hätten die beiden es erst einmal bei einer homöopathischen Kostprobe belassen, anstatt gleich den ganzen »Apfel« zu essen. Aber selbst wenn sie sich – des ewig harmonischen göttlichen Einsseins überdrüssig – mit einer gezielten Überdosis in die rauhe (aber spannende) Dualität des Erdenlebens geworfen hätten, stünden wir heute besser da. Ohne mythologische Schuld, ohne Erbsünde und ohne einen zürnenden Gott. So aber war Eva auf Arzneimittelinformationen von der Straße angewiesen – Gerüchte einer Schlange statt Aufklärung von einem Arzt oder Apotheker –, und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Wir müssen dem Herrn im Garten Eden keine bösen Absichten unterstellen, als er den Baum der Erkenntnis als tödliches Gift deklarierte. Er wollte vermutlich nur das Beste für seine Geschöpfe, doch er erreichte das Gegenteil. Nicht der Genuss der Pflanze, sondern die mit ihrem Verbot einhergehende Desinformation sorgte für den Absturz aus dem Paradies.
Onlinevideo
Relevante Weblinks
- Mathias Bröckers Webseite zum Buch „Die Drogenlüge“
- Facebook Fanseite zum Buch
- PSI-TV Videotrailer: Die Drogenlüge – Fragerunde Hanfsamenverbot
Video Download
Wir haben hier verschiedene Formate zur Verfügung gestellt:
- beste Variante: MPEG4 3,4 GiB
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- als 512 Kbit MPEG4 Video, etwa 429 MiB
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Über den Referenten
Mathias Bröckers ist ein deutscher freier Journalist, der vor allem für die taz und Telepolis schreibt. Bekannt geworden ist er als Autor von Sachbüchern, die sich eine Legalisierung von Hanf zum Ziel setzen.
Durch seine Freundschaft mit Wolfgang Neuss seit Anfang der 1980er Jahre wurde sein Interesse an Cannabis bzw. Hanf und deren vielfältiger Nutzung geweckt. In mehreren Publikationen widmete er sich der Aufklärung über diese alte Kulturpflanze und auch deren Kriminalisierung und Pathologisierung durch den US-amerikanischen Medienzar Randolph Hearst in den 1930er Jahren. 1993 entwickelte er mit Freunden die Geschäftsidee eines Großhandels ausschließlich mit Produkten, die auf Hanfbasis produziert werden. Im folgenden Jahr wurde er Geschäftsführender Gesellschafter der HanfHaus GmbH, die Ende 2001 Insolvenz anmelden musste. Er setzte sich auch als Vorsitzender der „Hanfgesellschaft e.V.“ für eine Wiederzulassung des Hanfanbaus ein. 2001 trat er von der HanfHaus-Geschäftsführung zurück und arbeitete wieder als freier Autor und Journalist. Auch anderen psychotropen Substanzen wie LSD und Absinth ließ er seine publizistische Aufmerksamkeit zuteil werden.
Träume sind Schäume
Vor der Falle warnt die Schrift
Die heilig war und fast noch ist
Priester, die nicht mehr verstehn
Riefen zwei, die nicht mehr wollten gehn
Der eine lässt die größten Schleicher
Nur auf Kosten andrer sich bereichern
Und vom zweiten glaubt die Priesterschaft
Er habe Großes gar geschafft
Einen Garten will er bereiten
Denen, die nicht sein Verbot bestreiten
Doch als dann mit einemmal
Zu sparsam war das Finanzkapital
Wollte in diesem Jammertal
Die Frucht auch genießen das Sachkapital
Es ging dahin der Ackerbau
Denn er war nicht ganz so schlau
Er gab dem Investor, seinem Gott
Und die Viehzucht war bankrott
Schon ergossen sich die Fluten
Auf alle, die nicht wollten bluten
Doch wenn die lieben Priesterlein
Entzaubert sind vom heiligen Schein
Dürfen aus seligen Träumen erwachen
Alle, die dann herzlich lachen
Denn es steht doch in der Schrift
Was des Geldes Sinn betrifft
Und der heilige Geist nicht schwindet
Wenn es im Umlauf sich befindet
So kommt die Welt erneut in Schwung
Durch die Geldumlaufsicherung
http://www.deweles.de/willkommen/himmel-und-hoelle.html