Am vergangenen Dienstag sollte in der RBB-Talkshow „Klipp & Klar“ eigentlich über einen Antrag der Bundestagsfraktion der Linken gesprochen werden. Leider gelang es dem Moderator nicht, die Diskussionsteilnehmer zu einer sachlichen Beschäftigung mit der Cannabisfrage zu bewegen. Stattdessen gab es einen von Falschinformationen und wechselseitigen Anfeindungen geprägten HickHack, bei dem die Wahrheitsfindung allzuoft dem Totschlagargument „die Kinder“ zum Opfer fiel.
Grund genug für Steffen Geyer, einen Remix zu erstellen, der Unruhe und Elend der Sendung zeigt und mit einem Fünftel der Zeit auskommt. Der eingebaute Kinderzähler ist dabei nur das Itüpfelchen :)
Die Originalsendung gibt es auf der Webseite des RBB zu sehen.
Habe diese Talkrunde zufällig geschaut. So nach und nach habe ich mich nun auch in diese Thematik eingelesen. Als Nichtkonsument hatte ich immer die selbe Meinung wenn es um das Thema Cannabis ging. Nun denke ich allerdings anders. Eine aktuelle Studie über die Gefährlichkeit von Drogen stuft Cannabis als weitaus ungefährlicher wie Alkohol und Nikotin ein. Im Nachhinein betrachtet liefert Frau Vogelsang eine Show ab die seines Gleichen sucht. Wie kann man sich denn bitte so lächerlich machen? Ihre Thesen sind veraltet und auf Vorurteilen begründet. Sie stellt die Argumentationen ihrer Kontrahenten als Lüge dar und fertig. Das ist nicht obejektiv und sachlich total inkorrekt. Die Begründung Alkohl sei erlaubt, weil es zur deutschen Kultur gehört, hat mir den Rest gegeben. An dieser Stelle sei vermerkt, dass sich tausende Jugendliche totsaufen aber noch nie ich betone noch NIE einer togekifft hat. Bin Vater zweier Kinder und mache mir auch so meine Sorgen. Nur denke ich, dass ein komplettes Verbot der falsche Weg ist. Einen kompletten Jugendschutz kann es nie geben, doch in einem Verbot ist er unmöglich. Keiner will hier irgendetwas verharmlosen. Drogen sind alle schlecht, ob Nikotin, Cannabis oder Alkohol. Würde man den Konsum in kontrollierte Bahnen lenken hätte man aber ganz andere Möglichkeiten. Am besten gefallen hat mir die Aussage von Herrn Tempel. Der Schwarzmarkt ist das Hauptübel. Keine Qualitätskontrolle, keine Jugendschutz, der Zugang zu härteren Drogen ist viel einfacher. Nebenbei bemerkt versenkt der Staat Milliarden im Schmarzmarktsumpf. Ich kann persönlich nicht verstehen warum die Politik hier auf stur schaltet. Es gibt wahrlich mehr als nur einen Grund das Verbot aufzuheben. Nutzhanf zum Beispiel. Seile, Jeans, Socken, Biosprit. Dann währe da noch die Medizinische Anwendung. MS Pazienten zum Beispiel verspüren alle eine merkliche Besserung der Symptome. Muskeln entkrampfen, Appetit wird angeregt. Die Menschen können wieder entspannt schlafen. Cannabis pur konsumiert zeigt sogar Krebshemmende Wirkung. Es gibts natürlich auch Nachteile. Gemessen an der „Volksdroge“ Nr1 – Alkohol stehen diese allerdings in keinem Verhältnis. An Alkohol und Nikotin sterben Menschen, 50-60tsnd JÄHRLICH. Direkt und indirekt, was bei Cannabis nicht der Fall ist – noch nie. In Holland gingen sogar die Zahlen der Konsumenten nach der Eröffnung der Coffeshops zurück. Als ich bei meiner Recherche auf den Grund gestoßen bin wann und warum Cannabis verboten wurde fiel mir fast das Essen aus dem Gesicht. Die Baumwollindustrie fürchtete schwinde Absatzzahlen. Durch Freunde in der Politik wurde ihr Flehen erhört Cannabis entgültig zu verbieten – in 1937. Zuvor war Cannabis Jahrhunderte lang deutsches Kulturgut. Ich kann die Poltik wirklich nicht verstehen. Meiner Meinung nach sollte Cannabis entkriminalisiert werden und der unerschlossene Markt in geregelte Bahnen gelenkt werden. Dadurch währe auch endlich mal eine ordentliche Prävention möglich, was mehr zum Jugendschutz beiträgt als es jetzt der Fall ist.
Bei dem Onlinedialog von Frau Merkel kann man abstimmen ob Cannabis legallisiert und entkriminallisiert werden soll. Der beste Vorschlag stammt von Maximilian Plenert & Georg Wurth. Die haben derweil 83500 Fürstimmen. Muss man sich mal vorstellen. Auch ich habe mitgevotet. Finde die Sache gut.
Hallo
Ich denke, eine Legalisierung vieler noch verbotener Substanzen wäre sinnvoll genau aus eben den in der Talkshow genannten Gründen der Qualitätskontrolle, Kriminalität, etc.
Was für mich bei diesen Diskussionen immer ziemlich untergeht ist die Frage danach, warum viele Jugendliche Drogen „misbrauchen“. Denn hier findet sich eine ganz andere Welt mit tiefgreifenderen Themen.
Drogen als Kompensation, also Drogen im Übermass, oder Drogen als Sucht… Das wollen Eltern, Politiker, Lehrer und ganz, ganz viele andere wie es scheint nicht. Wohl am allerwenigsten aber wollen es meiner Meinung nach die Betroffenen selbst. Doch statt auf Hilfe stossen viele Jugendliche auf Misverständnis, Ablehnung, Schuldzuweisung seitens Aussenstehender. Und nicht zuletzt ist man automatisch kriminell, wenn man Drogen nimmt. Super.
Ich bin keine Expertin, was die physiologische Abhängigkeit aller Stoffe auf den menschlichen Organismus betrifft. Deshalb stelle ich nicht geundsätzlich in den Raum, dass Konsum generell gutzuheissen ist. Gewisse Substanzen können allerdings richtig angewandt sehr schöne und öffnende Erfahrungen bereit stellen. Sie können Menschen einander näher bringen und die Verbindung zum eigenen Selbst stärken. Es gibt viele positive Aspekte bewusstseinsverändernder Genussmittel. Doch wie sagte Paracelsus damals schon ganz richtig? Kein Ding ist Gift, alles ist Gift? Auf jeden Fall die Menge macht das Gift. Was also immer notwendiger zu werden scheint, ist wirklich die Aufklärung über einen adäquaten Gebrauch jener Substanzen. Dies erfordert jedoch Offenheit und Toleranz aller Teilnehmer einer solchen Diskussion. Etwas im Vorfeld bereits zu verteufeln oder zu verbieten macht schlicht weg keinen Sinn, egal ob das im Rahmen einer Talkshow passiert oder im Gespräch zwischen Eltern und Kind.
Was würde wohl dabei herauskommen, wenn man diejenigen, um die man sich ja so zu sorgen scheint, fragen würde, wieso sie tun, was sie tun?
Was denkst du, lieber Leser? Ich habe meine eigenen Erfahrungen und Gedanken zu dieser Frage schon mehrheitlich gemacht.
Und deshalb erwähne ich einen Punkt, der mir persönlich am Herzen liegt. Denn viel, viel wichtiger – und das setze ich der Drogenaufklärung sogar voraus – ist erstens die allgemeine Aufklärung im Bereich Wohlbefinden und Gesundheit als Mensch und zweitens die daraus resultierende Arbeit an sich selbst. Da kann JEDER etwas tun, für sich selbst und für alle anderen. Das heisst also auch, dass jeder Vater und jede Mutter eines Kindes für sich und für das Kind etwas tun kann. Wir sollten auch hier bei dieser sogenannten Drogenproblematik anfangen zu überlegen, wie wir an die Ursache dessen kommen, was uns das „Problem“ beschert.
Die seelische, körperliche und geistige Gesundheit eines jeden Menschen – egal wie jung oder alt – ist eine sehr individuelle und komplexe Sache. Ich glaube, dass der eigentliche Misbrauch von Drogen, auch von legalen Rauschmitteln wie z. B. Alkohol, immer hier seinen Ursprung findet. Wie will man Kinder mit Verboten schützen, wenn sie möglicherweise viel früher schon in ihrer Entwicklung als menschliches, fühlendes Wesen und als Mitglied einer bzw. unserer Gesellschaft fehlgeleitet werden und folglich auf die bekanntliche schiefe Bahn geraten? Es wird von Drogenprävention gesprochen, doch wenn wir weiter zurückgehen beginnt alles beim Individuum und seinem seelischen Zustand. Dort gehört mehr Eigenverantwortung aller Menschen hin und auch viel mehr Verantwortungs- und Mitgefühl, das wir unseren Mitmenschen schuldig sind, wenn sehen, dass sich Disharmonien bemerkbar machen. In diesen Lebensbereichen steht meiner Meinung nach der wesentliche Bedarf eines Umdenkens im Zentrum. Was ist seelische, körperliche und geistige Gesundheit und wie können wir uns selbst und uns nahestehenden Menschen dazu verhelfen? Denn wer glücklich ist mit sich, geliebt wird, Liebe überhaupt empfinden und geben kann, der braucht keine Exzesse solcher Art, wie sie dann am nächsten Tag womöglich noch in der Zeitung publiziert werden. Es könnte friedlicher zu und her gehen, dann kann man auch einfach nur geniessen und so sollte es auch legal sein dürfen.
Ein verdammt langer Weg dahin, aber ich glaube daran.